3:1 Niederlage des TSV 1883 Bogen– Bogens Torschütze David Smolak

Die Wasserburger haben eigentlich eine schöne neue Sportanlage, aber nein sie spielen lieber auf der alten Schulsportanlage am Inn. Keiner der Gäste konnte dies vor dem Spiel verstehen. Wegen des, am gleichen Tag stattfindendem Inndammfestes etwa? Ein „Acker“ der eigentlich dem Spitzenspiel in der Landesliga nicht würdig war. „Rot-Weiße“ Flatterleinen grenzten das Spielfeld von den Zuschauerstehplätzen ab.

Die Bogener wussten nach dem Spiel warum die Wasserburger „Löwen“ lieber dort spielen und trainieren. Mit dem kleinen engen Platz tut sich jede Mannschaft hart die Fußball spielen will. Und die Bogener sind den Hausherren auf dem „Leim“ gegangen, obwohl es eigentlich überragend begann für die Rautenelf. Man soll jetzt nicht glauben, dass die Niederbayern unglücklich verloren haben. Sie haben am Samstag einfach nicht in ihr Spiel gefunden, selbst die „alten“ Hasen fanden nicht zur gewohnten Leistung. Wasserburg war aggressiver, hat den Niederbayern den Schneid abgekauft und bei den Standards waren sie immer brandgefährlich, dennoch ist die Rautenelf bei den Gegentreffern Pate gestanden.

Dabei hatte es für die Rautenelf überragend begonnen. Bereits mit der ersten Ecke für die Rautenelf in der 2. Spielminute konnte David Smolak den Führungstreffer erzielen. Eine Ecke von Florian Ibel kam in die Box. Die langen „Kerls“ beider Mannschaften kämpften in der Luft um den Ball. Die Hausherren können den Ball nicht aus der Gefahrenzone bringen – es geht hin und her, am 5er-Eck fällt die Kugel vor die Füße von Smolak und der „staubt“ ab. Ein Wirkungstreffer, denn die Wasserburger waren merklich angezählt und Bogen hatte das Spiel fest in der Hand. Können sie den zweiten Treffer erzielen? Tomas Krbecek bedient Balti Sabadus punktgenau, er zieht von der Strafraumgrenze sofort ab, ganz knapp streicht die Kugel über die Latte. Mehr und mehr kommen dir Hausherren besser ins Spiel, man merkt das Bogen mit der aggressiven Spielweise immer weniger zurechtkommt. Sie lassen keinen vernünftigen Spielaufbau der Bogener zu, greifen schon in des Gegners Hälfte an. Immer wieder kommen dann die Bälle auf die Außenbahn. Sie ziehen Fouls und die Standards sind immer wieder gefährlich. Schon einige Minuten vorher zeichnet sich der Ausgleich ab. Mehr und mehr übernehmen die Hausherren das Kommando auf dem Spielfeld, die Bogener lassen sich von der Hektik anstecken. In der 20. Minute dann schon der Ausgleich – klassisch herausgespielt über rechts. Wasserburg geht bis zur Grundlinie, dann der präzise Pass nach innen, Albert Schaberl steht goldrichtig und hat kein Problem den Ausgleich zu erzielen. Nur elf Minuten später der Führungstreffer der Hausherren durch Robin Ungerath. Vorausgegangen war einer der seltenen Fehler von Nico Zeba, wie ein Schülerspieler lässt sich dieser überlisten. Die Hereingabe vollendet Ungerath zur 2:1 Führung der Innstädter. Schon wenige Minuten später hätte Bogen den Ausgleich erzielen können. Wieder war es Tomas Krebecek der seinen Kapitän auf die Reise schickt. Der rund 25 Meter vor des Hausherren-Tores den Ball bereits kontrolliert, unsanft wird Sabadus überhart vom letzten Mann Niki Wiedmann von den Beinen geholt – Rot? Nein, der Schiedsrichter zieht die gelbe Karte, die Gäste sehen das verständlicher Weise anders, aber vielleicht hätte Sabadus auch noch abgefangen werden können. Man merkt gegen Ende des ersten Durchgangs, dass beide Mannschaften mit dem Ergebnis gerne in die Kabinen gehen würden. Aber unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff schlägt die Hausherren-Mannschaft noch einmal zu. Ein langer, hoher und weiter Ball kommt in die Hälfte der Bogener geflogen, ein kleiner, vom Unparteiischen nicht gepfiffener Rempler in der Luft reicht, dass Jonas Gruber unter dem Ball durch springt. Sein Gegenspieler geht erneut bis zur Grundlinie – Ball nach innen und wieder steht Albert Schaberl goldrichtig und schiebt die Kugel über die Linie – Pause.

Im zweiten Durchgang verwaltet die Heimmannschaft das Ergebnis, macht hinten dicht und lauert auf Konter. Bogen hat sich nicht aufgegeben – es ist schon bemerkenswert wo die Rautenelf bei dieser Hitze und den vielen englischen Wochen die Kräfte her nimmt. Bereits in der 46. Minute hätte Bogen den zweiten Treffer erzielen können. David Smolak erobert den Ball marschiert ein paar Meter und zieht von der Strafraumgrenze ab. Georg Haas, der bis zum Schlusspfiff mehr und mehr ins Blickfeld rückt, muss sich mächtig strecken um den Einschlag zu verhindern. Nur wenige Minuten später war es wieder Haas, der mit einem tollen Reflex einen Kopfball von Sabadus von der 5er Linie noch entschärfen kann. In der 60. Minute war es wieder Haas, der einen Freistoß aus dem Halbfeld, abgeschlossen durch einen Kopfball von Nico Zeba, von der Linie kratzt. Systematisch für das ganze Spiel, war wohl die letzte Chance der Bogener in der 89. Spielminute, sicher nur noch für Ergebniskosmetik, aber eben bildlich. Balti Sabadus wird an der 5er-Linie mittig vor dem Tor freigespielt. Noch vor wenigen Tagen hätte Sabadus die Kugel mit einem Lächeln über die Linie geschoben – am Samstag schlägt er über den Ball.

Wahrscheinlich hätten die Bogener noch eine Stunde spielen können, ein weiteres Tor hätten sie an diesem Tag wohl nicht mehr erzielt.

Das Ergebnis wirft die Mannschaft sicher nicht um und sie haben nicht lange Zeit darüber nachzudenken. Denn schon morgen geht es im Toto-Pokal im heimischen Stadion um 18:45 Uhr gegen den ASV Cham weiter.

TSV Bogen: Lukas Krbecek, Tomas Krbecek, Tomas Zapotocny, David Smolak, Nicola Zeba, Jonas Gruber (Thomas Hentschel 86.), Balthasar Sabadus, Makamba Sidibe, Pepe Warminski (Lukas Käufl 69.), Patrick Fuchs (Simon Meindl 77.), Florian Ibel;

TSV Wasserburg: Georg Haas, Max Höhensteiger, Niki Wiedmann (Sebastian Weber 55.), Michael Pointvogel (Lucas Knauer 89.), Dominik Haas, Jean Stephan, Albert Schaberl (Christoph Scheitzeneder 63.), Johannes Hain, Matthias Haas, Johannes Lindner, Robin Ungerath;

Schiedsrichter: Alexander Schkarlat (München)

Zuschauer: 400

Tore: 0:1 David Smolak (2.), 1:1 Albert Schaberl (20.), 2;1 Robin Ungerath (31.), 3:1 Albert Schaberl (45.)